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Galerie 1

Die Bilder in diesem kleinen Paket zeigen eine interessante Mischung von Glasnegativen aus einem privaten Umfeld. Ungewöhnlich für dieses Medium wurden hier eine ganze Reihe von recht lockeren Personenaufnahmen gemacht, die sogar bis hin zu schappschußartigen Portraits gehen. Foto Die beiden Fotos von Gräbern deuten darauf hin, daß die Bilder vermutlich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs gemacht wurden. Die Kleidung ist noch sehr old-fashioned, ich schätze, daß diese Aufnahmen wohl kaum später als Mitte der 1920er Jahre gemacht wurden, vermutlich eher früher. Letztlich ist man hier auf Schätzungen angewiesen, aber mein bester Tip geht in Richtung um 1920 oder 1923 (fünfter Todestag bei zwei Verstorbenen).

Angesichts der recht wenigen Fotoplatten, die zudem kaum spezifische Außenaufnahmen zeigen, ist es sehr schwer, die Szenen räumlich einzuordnen. In zwei Bildern sind Bierkrüge mit der Aufschrift "Dortmunder Bürgerbräu" zu sehen. Dies ist auch der einzige Hinweis, weswegen ich davon ausgehe, daß die Bilder in dieser Stadt oder im weiteren Ruhrgebiet entstanden sind. Eventuell existieren die beiden doch recht markanten Familiengräber heute noch, womit eine genauere Verortung möglich wäre.

Technisch sind die Aufnahmen in Ordnung, die Belichtungen sind meistens okay, aber es gibt auch Ausreißer. Anscheinend hatte der Fotograf eine recht gute Plattenkamera, die mit einem hochwertigen Objektiv ausgestattet war. Selbst bei großer Blendenöffnung (erkennbar an der geringen Tiefenschärfe) sind die Bilder nicht verzeichnet und hervorragend scharf. Nicht immer wurde die Schärfe perfekt gesetzt, und manche Aufnahmen zeigen leichte Verwacklungsunschärfe, aber im Großen und Ganzen sind die Bilder von fototechnischer Seite ganz ordentlich.

Jedoch haben die Glasnegative sehr deutliche Alterungsspuren, deren Ausmaß ich bis jetzt noch in keinem anderen Paket hatte. Manche Glasplatten sind zerbrochen und es fehlen größere Stücke. Die Gelatine-Emulsion ist bei vielen stark angegriffen und vom Rand her auf- oder abgelöst, weswegen die Bilder mitunter arg "zerfressen" aussehen. Dennoch machen diese teilweise ziemlich deutlichen Schäden auch den Charm dieser Aufnahmen aus, deren Alter sich damit geradezu in der Materialität des Mediums niedergeschlagen hat. Ein Grund mehr, sich über diese tollen Aufnahmen zu freuen, so lange es sie noch gibt.
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